Die Judenbank – Abgesagt

Datum

25 Sep. 2025
Abgelaufen!

Uhrzeit

20:00

Standort

Kathrin -Türks-Halle
Platz d´ Agen 4, 46535 Dinslaken
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Das Theaterstück „DIE JUDENBANK“ von Reinhold Massack spielt in einem kleinen fränkischen Dorf während der Zeit des Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt steht Dominikus, ein älterer, körperlich beeinträchtigter Mann, der auf seinem Lebensweg viele Enttäuschungen erlebt hat. Er verbringt seine Tage auf einer Bank am Bahnhof – seiner „Stammbank“. Eines Tages wird an dieser Bank ein Schild angebracht: „Nur für Juden“. Das Absurde daran: Im ganzen Dorf gibt es keinen einzigen jüdischen Einwohner.

Dominikus reflektiert sein Leben, seine Träume und die gesellschaftlichen Veränderungen um ihn herum. Er schildert, wie er als Kind Lokomotivführer werden wollte, aber durch die harte Arbeit auf dem Bauernhof und eine Krankheit (Myoparese) ausgebremst wurde. Später arbeitete er als Fahrdienstbeobachter bei der Reichsbahn.

Das Stück zeigt in verschiedenen Szenen das dörfliche Leben, die politischen Spannungen und die Auswirkungen der NS-Ideologie auf die Menschen. Dominikus’ Neffe Roman ist ein überzeugter Nationalsozialist und Bürgermeister des Ortes. Zwischen den beiden herrscht ein angespanntes Verhältnis, das sich auch auf Romans Sohn Hansi auswirkt, der sich mit den Erwartungen seines Vaters und der Hitlerjugend schwertut.

Immer wieder wird deutlich, wie die Dorfgemeinschaft von Angst, Opportunismus und Mitläufertum geprägt ist. Die Menschen reden übereinander, zeigen sich gegenseitig an, und persönliche Beziehungen werden von politischen Überzeugungen und Vorteilsdenken überschattet. Besonders tragisch ist das Schicksal von Herrmann, der von seiner eigenen Frau und dem System verraten wird und daran zerbricht.

Die „Judenbank“ wird zum Symbol für Ausgrenzung, Willkür und die Absurdität rassistischer Gesetze. Dominikus, der sich an Regeln hält und Schilder respektiert, fühlt sich durch das Schild ausgeschlossen und stellt sich die Frage, was es bedeutet, Jude zu sein. In einem Akt der Verzweiflung und Ironie beschließt er, einen Brief an den „Führer“ zu schreiben, um offiziell Jude werden zu dürfen – nur damit er wieder auf seiner Bank sitzen kann.

Das Stück endet mit der Verlegung von Dominikus in eine Heilanstalt. Er blickt zurück auf sein Leben, erkennt die Sinnlosigkeit der Ausgrenzung und die Verlorenheit der Menschen im Dorf. Die Bank bleibt ein Mahnmal für die Unmenschlichkeit und das Versagen der Gesellschaft, sich gegen Unrecht zu stellen.

„DIE JUDENBANK“, erschienen im Drei Masken Verlag, in der Inszenierung von Adnan G. Köse, ist eine Kooperation zwischen der Stadt Dinslaken, DIN-Event Kathrin-Türks Halle und gesponsert von der NISPA – Niederrheinische Sparkasse.  Ein sehr eindringliches Kammerspiel über Mitläufertum, Zivilcourage und die Mechanismen von Ausgrenzung. Es zeigt, wie politische Ideologien das Private durchdringen und wie schwer es ist, Menschlichkeit zu bewahren, wenn die Gesellschaft ihre Werte verliert.

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Veranstalter

DIN-Event GmbH
E-Mail
info-dinevent@dinslaken.de
Webseite
https://www.din-event.de

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